Unsere erste Schiffstaufe
Das hat sie wie ein Profi mit Rede und Champagner ganz ausgezeichnet gemacht und es wurde ein bewegender Moment, wir sind mächtig stolz auf unser Mädel!
Sehr sympathische Schiffstaufe!
Das ist sie: Unsere Tochter!
Wildes Sprachgewirr - aber sie konnten alle etwas Deutsch oder Englisch
Als wir dann den Abend ausklingen ließen und die
Niederländer nicht mehr da waren, trug Reinhold noch seine Taufrede vor –
klasse vorbereitet und mittlerweile ist Reinhold scheinbar schon vom Seemannsvokabular
infiziert:
LOTTA
Wer ist LOTTA?
Ein Mädchen?
Nein, das ist sie nicht.
Wohl hat sie für euch, auch ein schönes Gesicht.
LOTTA ist ein Boot, euer Segelschiff!
Noch liegt es in Holland, geschützt vor `nem Riff.
LOTTA heißt der Kampf, auch Geliebte, auch Streit.
Ihr seht, dass die Deutung des Namens ist weit.
Auf offenem Meer werdet ihr dann wohl sehen,
wird sie insgesamt als Geliebte bestehen?
Für den großen Turn seid ihr qualifiziert.
Habt die Seemannssprache wohl gut studiert.
Für links sagt man Backbord und Steuerbord ist rechts.
Das ist wichtig im Fall eines Seegefechts!!
Das Heck, das liegt achtern und der Skipper steht am Bug.
Gekleidet in seinem Seemannsanzug.
Die Bilge ist der Kielraum auf eurem Boot.
Läuft Wasser in den Raum, dann seid ihr in Not.
Das Bilgenschwein lebt dort, ist ein Fabeltier,
erfunden für Landratten, nämlich solche wie wir.
Sagt ja nicht zu uns, wir sollen es füttern,
dann könnten wir doch euer Seemannsgarn wittern.
Ein Baum reckt sich hoch, auf dem Boot liegt er quer.
Er schwingt frei und ein „Baumschlag“ ist folgenschwer.
Und Genua das war für mich eine Stadt.
Ich lernte, dass das Wort noch ‚ne Bedeutung hat:
Die Genua, ein Segel, bei leichten Winden gefahren.
Ihr merkt, man lernt nie aus, auch in älteren Jahren
Habt ihr denn auch ein Dinghi an Bord
und einen Fender am richtigen Ort?
Wisst ihr auch, was katholisches Anlegen heißt?
Wenn zum Ankerplatz jemand euch rückwärts einweist.
Vergesst nicht beim Zoll das Einklarieren,
denn sonst wird der Zöllner intervenieren!
Ins Logbuch tragt alle Erlebnisse ein.
Wir nehmen sie später in Augenschein!
Zum Schluss nun noch ein paar Wetterregeln,
denn die sind ja wichtig, vor allem beim Segeln:
Fliegt die Kuh einmal hoch über das Dach,
das heißt dann, der Wind ist nicht gerade schwach.
Und seht ihr, dass die Schwalben niedrig fliegen,
dann werdet ihr bald Regenwetter kriegen.
Strahlt der Himmel jedoch wieder blau und klar,
dann wird das Wetter für euch wunderbar.
Spuckst du nach Lee, dann geht’s in die See.
Spuckst du nach Luv, dann kriegst du es druff.
Und noch ein letzter Hinweis:
"Geht die Sonne einmal auf im Westen,
solltest du, lieber Martin, den Kompass testen.“
Mit so vielen Ratschlägen, liebe Susanne, lieber Martin, wird euer Segeltörn gelingen.
Wir wünschen euch in der Seemannssprache:
„Immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel.“ Ahoi!
Reinhold Bader 2021, Willemstad
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