Lotta Segeln

Heute haben wir das Boot aufgeräumt und kleinere Dinge verbessert.  Anschließend habe ich mir den Motorraum vorgenommen und gesäubert. Ganz unten in der Motorbilge (dem tiefsten Punkt im Boot) sammelt sich immer irgendetwas: Öltropfen, Staub, Krümel… . Kein großes Ding, denn der Boden ist schön glatt. Aber man müsste einen Arm mit Zusatzgelenk haben um alles zu erreichen! Beim meditativen Putzen staunte ich plötzlich nicht schlecht: Eine M10 Mutter (das ist schon eine fette Schraube) war nicht angezogen und „schwebte“ ca 10mm über ihrer Unterlegscheibe. Sie gehört zu einem sehr, sehr wichtigen Bauteil des Saildrives und verhindert, dass Wasser ins Schiff kommt. Kein großes Ding, denn es gibt insgesamt acht Schrauben, aber richtig ist anders! Hinten links, wohl schon vor Jahren beim Einbau nicht angezogen. Lösen kann sich eine solche Mutter nicht von alleine! Ich werde also in Zukunft den Motorraum, den Motor und den Rest des Bootes penibel putzen und so die Sicherheit erhöhen!...

  Nach der spannenden Überfahrt von Roscoff nach Brest hätten wir einen Tag Ruhe verdient. Brest ist aber eine sehr regenreiche Stadt und man sollte jeden guten Tag nutzen, um etwas zu unternehmen. Gesagt getan: Es gibt einen kostenlosen (wir sind wohl halbschwarz gefahren, weil da „liberte“ drauf stand 😙). Halbschwarz, weil w ir den Anschlussbus bezahlt haben und das Ticket eine Stunde gültig ist.). Bus von der Marina Moulin-Blanc in die Stadt und von dort einmal umsteigen bis zum Plage Sainte-Anne. Und dann die eigenen Füße entlang der Küste benutzen. Es hat sich gelohnt. Das Wetter war uns gnädig und es gab viele schöne Aussichten bis zum Leuchtturm Le Minou – die andere Seite des Leuchtturms, den wir am Vortag auf der Seeseite passiert hatten. Militärischer Privathafen Auch Möven lieben Süßwasser Badetümpel ca. 7 km bis zum Leuchtturm Der erste Teil war etwas beschwerlich. Nicht jeder gestrichelte Pfad in Maps.me ist noch aktuell. Hattet ihr sie auf dem ersten Bild entdeck...

Nein, kein herkömmlicher Regatta-Strafkringel, d.h. das Boot einmal durch eine Halse / Wende um 360 Grad drehen, wenn man eine Wettfahrtregel verletzt hat, sondern einen Kringel wegen Fehleinschätzung.  Der Kringel war ziemlich groß, stark verbeult und hat ewig gedauert (Ein Regattakringel auf einer Laser-Jolle ist in weniger als 10s zu erledigen!): Die gelbe Linie ist unsere Spur. Oben rechts der Kringel. Wie kommt das? Ganz einfach: Wir haben die Gesetze der Natur falsch eingeschätzt! Um 06:20 Uhr sind wir in Roscoff gestartet und mussten zunächst bei westlichem Wind nach Norden Segeln um die Ile de Batz zu passieren.   Das klappte ganz gut, wir freuten uns über 5kn Fahrt nach Norden und ab der Gefahrentonne (schwarz/gelb/schwarz) konnten wir sogar noch Anluven (mehr zum Wind fahren). Aber das Unheil zeichnete sich schon ab: Die Spur ist krumm wie eine Banane und dreht nach Osten. Ursache ist der Gezeitenstrom von Westen, der nördlich der Insel immer stärker wurde. Irg...

Wattwanderung? Na klar, 8m Tidenhub und eine flache Bucht machen es möglich! Bis in den späten Nachmittag  haben wird relaxed: Wäsche gewaschen, Markt besucht, gekocht, Windmesser gereinigt und geölt…, aber dann  sind wir mit dem kostenlosen Shuttlebus zum Friedhofs gefahren (9->8, siehe Plan) und haben die Halbinsel Penn Bau erwandert: Auf dem Rückweg nahmen wir dann Abkürzung quer durch die Bucht, von Plage de Ruguel bis Plage de Groa Rouz, alles ganz ungefährlich, denn das Wasser lief noch ab: Da müssen wir hin! Machen oder lassen? Der aufgezeichnete Weg über‘s Watt Eine tolle Wanderung, falls ihr mal dort vorbeischaut: Machen!

Heute ging es zusammen mit den Crews der Segelyachten Charisma und Lily (s.u. Trans Ocean) auf die vorgelagerte Insel L‘Ile de Batz.  Ist das Wasser toll? Ich muss zugeben: Weder von Roscoff noch von dieser Insel habe ich vorher gehört. Und selbst wenn, dann hätten wir wohl keinen Zwischenstopp gemacht. Aber die Insel ist einfach super, ein guter Ersatz  für Guernsey. An einem Tag kann man sie gut umwandern, siehe unseren Track, etwa 13km.  Unsere Stecke Allerdings kommt man nicht schnell voran, denn die Farben des Meeres, die Buchten, die Gärten, die Häuser laden immer wieder zum Durchatmen und Verweilen ein. Typisches Haus Jeder Strand war etwas anders, je nach geographischer Lage  Blick vom Leuchtturm   Verschiedene Biotope auf kleinstem Raum DAS Haus am Meer  Kurz vorm Ziel machten  wir in einem Kaffee Pause und probierten Algensalat (rote, grüne Algen, Zwiebeln , Kapern, Zitronensaft und Olivenöl) und so ein Fischmus - beides sehr lecker!  ...