Ladies & Gentlemen don't sail to windward
Auch wenn wir es bisher (außer unser Biskaya Etappe) fast immer so einrichten konnten, dass wir achterlichen oder seitlichen Wind hatten, mussten wir in der Etappe Nazaré nach Peniche ein Ziel erreichen, das genau im Wind lag, s.o.
Das bedeutete für uns Aufkreuzen und ergibt einen schönen langen Umweg.
Unsere Lotta ist keine moderne Rennyacht die 30 Grad zum Wind läuft, aber für ein Fahrtenboot segelt sie nicht schlecht, ca 45 Grad zum Wind - wenn das kleine Wörtchen wenn nicht wär.
In diesem Fall habe ich unterschätzt, wie sich die großen seitlichen Atlantikwellen auswirken:
- Der Wind war nicht besonders stark (4bft war die Vorhersage, aber es waren höchstens 2-3). Trotzdem gab es große 1.4m Wellen.
- Das Boot rollt mit jeder Welle hin und her. Natürlich auch der Mast und das Segel an dem sich dann die Windverhältnisse ändern. Infolge bricht die wichtige laminare Strömung zusammen und das Segel zieht nicht mehr so gut. Das Boot wird langsam und driftet eher seitwärts weil der Kiel nicht mehr so stark angeströmt wird.
- Das Boot muss über die Wellen rüber, das Boot wird gebremst und beschleunigt, wieder reißt die Strömung ab.
- Die Mannschaft wird schön durchgeschaukelt.
- Rein psychologisch ist es ermüdend scheinbar in die falsche Richtung zu fahren.
So sind wir dann wirklich gesegelt (gelbe Linie), direkt wäre die schwarze Linie gewesen:
Die Linie ist krumm, weil der Wind sich im Laufe des Tages drehte.
Sie ist buckelig, weil wir nicht immer konzentriert gesegelt sind.
Den Haken im waagerechten Teil mussten wir um ein Fischerboot schlagen.
Beim untersten Haken haben wir uns verschätzt und sind die Wende zu früh gefahren.
Und ums Kap hat der Motor dann geholfen - wir wollten nicht so spät ankommen.
Oben links in der Ecke kann man den Wendewinkel von etwa 90 Grad erkennen. (Winkel alter Kurs zu neuem)
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