Almeria



Gute Entscheidung! Von Almerimar sind wir so bald wie es der Wind erlaubte wieder weitergesegelt. Es gibt dort keine Altstadt. Es gibt keine Wanderwege. Es gibt einen riesigen Hafen im Winterschlaf, leerstehende Ferienappartments und oberhalb der Klippe endlose  Gewächshäuser, schaut euch mal die Satellitenbilder der Gegend an.

Die Windvorhersage war 5kn NO und dann zunehmend auf O drehend. Das wäre perfekt gewesen - alles bis auf die Hafenmanöver wäre unter Segel zu machen.

Das galt allerdings nur für die ersten 30 Minuten. Dann stimmte nichts mehr: Der Wind schlief ein um aus N mit 5kn zu hauchen. Zu wenig um gegen 0.7m Welle anzusegeln 😖. Also Motor an.

Immerhin sind wir relativ früh und bei viel Sonne in Almeria angekommen.

Almeria hat uns sofort gefallen, eine Mischung aus Málaga und Cádiz, nur kleiner.

Direkt von der Strandpromenade aufgenommen. Klar, kitschig aber doch schön.

Am Sonntag machten wir eine kleine Stadttour um die Lage zu erkunden.

Auf dem eigentlichen Programm steht mindestens:

  • Alcazaba - die maurische Festung
  • Das Gitarrenmuseum (hier wurde die moderne Gitarre von Antonio de Torres erfunden)
Aber natürlich auch Almeria, hier einige Schnappschüsse von Sonntag.

Eines gigantische Palme, Plaza de la Constitucion.Susanne steht unten links am Sockel.

Unterhalb der Alcazaba noch ein Zwischenstopp und dann durch die Altstadt zurück.




Das ist ja mal ne Mauer! Waren schon früher beliebt.









Montag hatte uns dann der Alltag wieder. Susanne ging auf Wasch-Expedition und Einkaufen und ich habe zum ersten Mal den Dieselfeinfilter und den Vorfilter mit Wasserabscheider ausgetauscht. Sehr spannend und mit kleineren Schwierigkeiten, denn die Filter saßen ziemlich fest und einen vernünftigen Filterschlüssel musste ich erst kaufen und dann etwas anpassen.

Nachdem alles wieder zusammenbaut und entlüftet war, kam der spannende Moment: Ist alles dicht? Läuft der Motor?

Es tropfte nichts und er lief, wenn auch die ersten  30 Sekunden etwas ruckelnd, weil vielleicht doch etwas Luft irgendwo war. Aber dann hatte ich den Eindruck als wäre er etwas glücklicher😊. Ach ja: Dass ich mich überhaupt so etwas traue, habe ich einem Motor- Seminar der ASVS zu verdanken - das war wirklich toll und lehrreich! 

Der Weg des Diesels (eher für mich als Erinnerung gedacht):

Der Dieselvorfilter mit Wasserabscheider. Die zentrale Schraube oben hält den ganzen Filter zusammen, unten ist eine Ablassschraube und die höchste Schraube oben ist zum Entlüften. Der vordere rechte schwarze Schlauch kommt vom Absperrhahn vom Tank (Schließen!) und der hintere geht zum oberen Schlauchanschluss der Förderpumpe (Nächstes Bild). Hier sieht man unten links auch den kleinen Handhebel zum manuellen Pumpen:

Der linke Schlauch geht zum Feinfiltereinlass (nächstes Bild, vorderer Anschluss) und der Auslass (mittlerer Anschluss) geht

zur Hochdruckpumpe:

Und mit drei dünnen Leitungen zu den Einspritzdüsen:

Von den Düsen und der Hochdruckpumpe gibt es Leitungen zurück zum Feinfilter wo es eine Entlüftungsschraube gibt (die höchste, ich habe sie ganz rausgedreht und gepumpt bis keine Blasen aus der Öffnung kamen). Von diesem Sammelpunkt führt eine Leitung zurück in den Tank. Alles klar?

Da wir uns sowieso mi dem Motor beschäftigten, haben wir ausprobiert, wie er von Hand gestoppt wird, wenn z.B. die Leitung des Stoppschalters im Cockpit unterbrochen ist. Am Motor gibt es einen Magnet mit Spule, der mit einem Hebel die Hochdruckpumpe steuert:

Wenn man ganz rechts die Schraube in Richtung Magnet drückt (der silberne Gummibalg wird zusammengedrückt), wird kein Diesel gepumpt und der Motor geht aus.  

Kommentare

Anonym hat gesagt…
Da hast Du ja einen netten 3-Zylinder.
Deine Niederdruckleitungen sehen dank des abblätternden Lacks auf den Bildern ja recht "spannend" aus. Schau Dir auch gern auch mal diese Schläuche im Bereich der Schlauchschellen an - wenn sie aufgrund Alterung undicht werden sollten, dann dort wo sie "gekniffen" werden. Aber wahrscheinlich ist das wirklich nur Lack.
Dein neuer Kraftstofffilter beeindruckt jedenfalls durch das klare Schauglas.
Weiterhin gute Fahrt!
KK
Martin hat gesagt…
Danke für den Tipp! Noch sicherheitsrelevanter als alles andere an so einem Schiff. Die Lackierung sieht irgendwann wirklich unprofessional aus.

Habe extra mal mit jemanden gesprochen, ob der Motor amateurhaft mit silberner Farbe aufgehübscht wurde. Die Farbe ist aber Original: Der Motorblock wird mit montierten Schläuchen insgesamt lackiert. So muss man nicht die Öffnungen abdichten, damit Farbe nichts verstopft.
Aber sie sind dicht. Meine Motorbilge ist „klinisch“ rein und es riecht auch „nicht“ nach Diesel.

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