Feuertaufe / Menorca / Delphinvideo

Anna und Florian haben bei uns auf der Lotta angeheuert, um uns bei der Überfahrt nach Sardinien zu unterstützen.

Für Anna war das ihre Feuertaufe, denn Yachtsegeln auf einer so langen Strecke hatte sie noch nicht gemacht. Gleich vorweg: Die Feuertaufe hat sie ohne Probleme bestanden. Dabei gab es bereits gleich auf der ersten Etappe nach Ciutadella / Menorca alles zwischen 25kt Wind und Flaute, und das ist anspruchsvoll (für Nichtsegler: Die Geräusche des Wassers am hohlen Rumpf, die Schräglage, das Schlingern und Wackeln, …)


Um 8 Uhr sollte es losgehen, d.h. trotz guter Vorbereitung des Bootes am Abend mussten wir um 7:00 aufstehen. Eine Segelfahrt startet deutlich anders als eine Autofahrt (Tür mit der Fernbedienung öffnen, Einsteigen, Losfahren, manchmal etwas Eiskratzen 😏):

  • Die Route muss in beide Navigationsysteme eingegeben werden
  • Die Windvorhersage wird tagelang und permanent geprüft, geprüft, geprüft, …
  • Ab und zu eine Sichtkontrolle aller Leinen, Riggbeschläge, Positionslichter, … bevor es losgeht
  • Alles was beim Segeln irgendwie rumfliegen oder in der Schränken scheppern kann muss gesichert werden
  • Alle Maßnahmen zur nächtlichen Lärmreduktion zurücknehmen (nichts ist ärgerlicher als auf See mit entsprechenden Wellen nochmal irgendeine Klapper-Sicherungsleine auf dem Vorschiff lösen muss)
  • Ventile und Luken  schließen 
  • Segelanzüge anziehen, plus Rettungswesen, plus Lifebelt
  • Hafenchipkarte abgeben (Pfand)
  • Logbuch führen 
  • Festmacherleinen zum Ablegen vorbereiten

Jedenfalls waren die Leinen um 7:49 losgeworfen und es ging bei zunächst wenig Wind Richtung Menorca:


Es geht weiter nach Osten

Doch schon bald frischte der Wind auf und wir machten richtig gut Fahrt:

Und Mallorca blieb achteraus als schmaler Streifen zurück.



Und Menorca? Nichts!

Wirklich!

Die Windrichtung und Stärke hat sich den ganzen Tag ordentlich geändert. Teilweise weil es lokale Winddreher gab, aber auch weil der Wind nachmittags prinzipiell auf  Osten drehte und wir im Windschatten von Menorca lagen. Mit  dem Boot überwindet man ja im Vergleich zum Auto sehr lange Strecken langsam, so dass sich Ort und Zeit - und damit das Wetter - grundsätzlich  ändert und man flexibel reagieren muss.

 Der Kurs kann also keine direkte gerade Linie zum Ziel sein. Das galt auch für diesen Törn, jedenfalls bis zum Ende des Knicks in der Mitte:


Der Wind drehte immer weiter nach Ost, nahm dabei so sehr zu, dass wir sogar die Segel reffen mussten und zunehmend nach Norden segelten. Nach der Wende ging es einigermaßen, aber nun nahm der Wind wieder ab, denn westlich von Menorca war das ziemlich große Flautenloch und wir mussten Motoren (der gerade Schlussteil).



Bis zum Motoren hatten wir jedenfalls einen großartigen Segeltag, inklusive Bordrestaurant:


Florian hat dieses tolle Video gemacht!

Ciutadella - die alte Hauptstadt von Menorca

Dieser Ort hat uns schon bei der Einfahrt in seinen natürlichen Hafen in den Bann gezogen.

Bis zum eigentlichen Anlegeplatz fährt man durch einen engen Kanal mit Felswänden und kleinere Buchten. Das Wasser wechselt von dunkelblau auf türkis, wie man am Satellitenfoto gut erkennen kann:


Und die Fotos vom Boot sind noch beeindruckender:


wie immer ist die Freude einen Hafen zu erreichen sehr viel größer als die mit dem Auto in eine Tiefgarage zu fahren. Getoppt wird die Freude dann noch, wenn das Boot fest und sicher angelegt ist.






Und nochmal aus einer anderen Perspektive, vom Land beim Abendspaziergang:


Und Zwischenstopp in einer winzigen Bucht mit kleiner Bar:


 

Zurück ging  es etwas querbeet- Abkürzung.





Fotosafari

Was passiert, wenn vier mit Kameras ausgerüstete Crewmitglieder nach einer langen Seefahrt auf eine entzückende Stadt treffen? Es gibt eine Millionen coole Fotos! Ich habe schon genug zu tun sie auszuwählen und meine Kommentare sind daher etwas spärlich. Aber lasst euch wieder einmal gesagt sein: Menorca / Ciutadella ist eine Reise wert!




















Kurzentschlossen noch etwas Verproviantierung und zwei Stunden später waren wir vorzeitig auf dem Weg nach Sardinien:



Kurz vor der Abfahrt nach Sardinien 














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