Abenteuer ab der ersten Sekunde
In diesen Tagen frischt der Wind nachmittags immer bis auf 20kt auf. Aber da wir gut verankert waren und es nur kleine Wellen gab, war das kein Problem. Sorge machte uns, dass wir Kristin mit Gepäck und zu Dritt zweihundert Meter gegen den starken Wind zum Boot paddeln müssen.
Sehr pünktlich sind wir zum Strand gerudert und konnten sogar noch einen Cappuccino an der Strandbar trinken.
Blick von der Strandbar. Im Hintergrund verlässt eine große Fähre Olbia.
Etwa 10 Minuten bevor der Bus abfahren sollte erreichten wir die Haltestelle und konnten den viel zu frühen Bus zum Flughafen gerade noch aufhalten - ansonsten hätten wir 1.5 Stunden laufen müssen!
Nachdem wir noch Vorräte gekauft hatten, kam Kristin endlich aus dem Gate:
Mit dem Taxi zum Strand war noch kein Abenteuer, das Stück zum Boot aber schon. Halb im Scherz hatten wir Kristin am Vorabend empfohlen den Bikini gleich morgens anzuziehen und nahmen auch eine Schwimmbrille mit zum Flughafen.
Den Bikini hatte sie zwar nicht an, hat sich aber spontan am Strand umgezogen und ist neben dem Paddelboot 200m zu Lotta geschwommen. Das war für uns sehr viel einfacher, denn wir hatten alle Einkäufe plus Gepäck im Dinghy und mussten gegen den starken Wind rudern.
Der Wind wurde immer stärker und die Kiter und Surfer sausten um unser Boot - das war zu viel Wind um so wie geplant sofort los zu segeln!
Doch irgendwann wurden wir doch ungeduldig und wollten zu unserem ersten Etappenziel. Um 18:00, trotz ungünstiger Windrichtung und Stärke, fuhren wir los. Zunächst machten wir bei Halbwind 5kn Fahrt, nur mit gerefftem Großsegel und dann etwas Genua.
Etwas Adrenalin war dabei, als wir das Cap rundeten: Wie ist dort der Wind? Können wir mit stark gerefften Segeln genug Strecke gegen den Wind machen? Sollten wir in einer Bucht Schutz suchen? Kommen wir noch mit dem letzten Tageslicht an? Die vielen kleinen und großen Inseln gaben zwar ein tolles Panorama, aber waren auch hinderlich.
Hinter dem Kap nahmen Wind und Wellen deutlich zu, entgegen der Vorhersage gab es Böen bis 38kn und permanenten Wind zwischen 22-30kn.
Nun, wir haben das Abenteuer bestanden. Susanne hat uns den ersten Teil gesteuert und wurde dann von Kristin abgelöst. Der Kurs beweist, dass wir ganz schön arbeiten mussten:
Gegen 20:30 nahm der Wind etwas ab und wir konnten die Segel schrittweise ausreffen und sogar den Sonnenuntergang genießen:
Durch das aufwändige Kreuzen kamen wir allerdings erst bei Dämmerung in der vollen Bucht an. Wir konnten nicht erkennen, wo die Sandflächen auf dem Grund waren und prompt schlug der erste Versuch fehl. Beim zweiten Versuch kamen wir einem anderen Boot zu nahe und erst beim Dritten war alles derart OK, dass wir nach einem Absacker auch tatsächlich ins wohlverdiente Bett sackten. Gute Nacht!
PS: Der dritte Ankerversuch war perfekt, wie wir am nächsten Tag sehen konnten:
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