Robinson Crusoe

 

Heute beschreibe ich den seglerischen Teil mal am Ende dieses Beitrags  und zeige euch zuerst die einsame Insel die wir mit dem Beiboot erkundet haben:



Sie liegt mitten zwischen Sardinien und Isola Asinara und hat bereits einen Namen: Isola Piana. Und sie ist tatsächlich einsam. Wir haben ca. 2/3 ausgekundschaftet und uns ist niemand begegnet. Was auch kein Wunder ist, denn Wasserquellen gibt es nicht und die wenigen Hasen haben ein hartes Leben. Jedenfalls fanden wir bemerkenswert viele Kadaver, obwohl es keinen natürlichen Feind gab.



Eine gut gegen Westwind geschützte Bucht. Es war nachts wie auf einem Ententeich!



Ziel der Expedition war der verfallene Festungsturm Torre de Finanza:


Nicht ganz risikofrei war die Begehung der verfallenden Burg - Fluggeister, laut Florian!




Blick auf Asinara

Und einige botanische Überraschungen:



Die gesamte Expedition war mühsam, da es querfeldein über Stock & Stein ging. Die euphorische Stimmung auf den Bildern rührt daher, dass die Erkundung ihrem Ende zuging:





Lotta lag glücklicherweise noch unverändert am Anker - wir mussten nicht auf der Insel übernachten! (Wenn schon Robinson Crusoe, dann nicht hier!).




Die Anreise

Auch auf dieser Etappe nach Isola Piana  zeigte der Nordwesten Sardiniens, dass man auf der Hut sein sollte: Erneut gab es in sehr kurzer Zeit nennenswerte Änderungen der Windstärke von 10kn auf 3kn und dann auf 35kt. Als Extra gab es auch noch Winddreher. 


Unsere Planung basierte auf der Vorhersage, dass wir bis zum Pass Della Pelosa mit Wind aus Südost segeln konnten,  der Wind nachmittags  aus West mit maximal 17kn kommt und wir den Pass unter Segel passieren würden. 

 



Nun ja, zunächst hatten wir wieder sehr wenig Wind  um Porto Ferro noch Westen zu verlassen, nur 4kn! 


Ab  ca. 11:00 gab es dann erheblich viel mehr Wind als vorhergesagt: Statt 10kt und in Böen 17kt hatten wir wieder einmal über 30kt Dauerwind aus Südwest zu tun. Es ging schnell voran, aber der Pass  mit einer Wassertiefe von teilweise nur 3m, den Wellen und dem starken Wind machte mir etwas Sorgen. Bis zum Pass nahm der Wind sogar noch zu (eine Böe 35kn, Fahrt über Grund 7.3kn)  und drehte auf Ost.



 Aus diesem Grund beschlossen wir zunächst am Pass nach Norden vorbeizusegeln, Zeit zu gewinnen, auf weniger Wind und aus der richtigen Richtung zu warten und /oder mit dem Motor durchzukommen.


Doch es kam wieder anders. Diesmal in Form eines Hauptgewinns: Kurz nach unseren Überlegungen nahm der Wind bis auf 6kt ab, schlief kurz ganz ein und drehte mit sanfter Brise auf Südsüdost - perfekt! Zusatzgewinn: Eine etwas weiter entfernte Delphingruppe konnten wir sehen.


So sind wir unter Segel mit 13kn Wind durch den Pass della Pinola, umschifften noch ein paar Untiefen und warfen um 15:00 den Anker in der Bucht von Isola Piana.


Auch wenn es auf dem Schnappschuss anders aussieht: Florian hatte Spaß im Pass zu segeln.


 3m Wassertiefe und weißer Sand auf dem Grund


In der Bucht




Die Gesamtstrecke:






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